Am 17.1.2023 waren Expert:innen des Software-Entwicklers INFORM am Einhard-Gymnasium zu Gast, um Einblicke in das eigene Unternehmen zu geben und Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der IT-Branche zu präsentieren.

Nach einem kurzen Abriss der Firmengeschichte wurde zunächst ein Überblick über die Geschäfts- und Anwendungsbereiche des in Aachen/Oberforstbach ansässigen Unternehmens gegeben. Hierbei stellten die Auszubildenden bzw. Studierenden Dalyan, Justin und Tom immer wieder Berührungspunkte und Bezüge zu ihren eigenen Tätigkeiten im Ausbildungsbetrieb her. Dabei waren sich alle drei einig, dass der Praxisbezug bei ihrer Ausbildung ein entscheidender Vorteil sei. „Man ist von Beginn an in die Kundenarbeit eingebunden, was auch große Verantwortung mit sich bringt, weil man gleichzeitig auch am Endprodukt mitarbeitet“, lobte etwa Justin, der sich im dritten Jahr des dualen Studiums als Mathematisch-technischer Software-Entwickler (MATSE) befindet.

Die drei berichteten vor insgesamt 30 Schülerinnen und Schülern aus zwei Informatik-Grundkursen der Jahrgangsstufe Q1 auch von ihren individuellen Werdegängen: Eine Gemeinsamkeit sei dabei nicht nur das Interesse an Computern gewesen, sondern der zwischenzeitliche Wunsch, Informatik zu studieren – was allerdings mit mancherlei Hürde verbunden gewesen sei. Dalyan habe beispielsweise erst über Umwege seinen Weg zu einem IT-Beruf gefunden und seine „Liebe zum Tüfteln an PCs“ schließlich in einer klassischen Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration ausleben können. So schwärmte er davon, dass er im Rahmen seiner Ausbildung auch eigene Projekte wie einen „Proxmox Cluster“ habe erstellen können, also im Wesentlichen ein Tool zur Verwaltung von virtuellen Ressourcen bzw. Rechnern, das beispielsweise zur Testung von Software genutzt werden kann.

Auch Tom, der sich zwar das Coding in der Schulzeit selbst beigebracht und dabei bereits mehrere eigene Apps programmiert hat, habe ein klassisches Informatik-Studium wegen des hohen Mathematik-Anteils zunächst abgeschreckt. Über eigene Recherchen ist er auf die Möglichkeit eines dualen Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik und damit auf INFORM aufmerksam geworden. Für ihn sei es vor allem spannend, die Konzeption von handlungsspezifischen Anwendungen mit betriebswirtschaftlichen Faktoren zu verbinden und gleichzeitig in großem Maß in Kundenkontakt zu stehen. Der „doppelte Abschluss“ in Form eines Bachelors und einer abgeschlossenen Berufsausbildung stelle für ihn genau das richtige Modell dar.

Als die Anforderungen für den jeweiligen Ausbildungs- bzw. Studienweg zur Sprache kamen, wurde immer wieder betont, dass gewisse Voraussetzungen zwar von Vorteil seien, es aber vor allem darum gehe, Spaß und den Willen mitzubringen, sich selbst weiterzuentwickeln. Personalerin Sara Heidarzadeh konnte dies nur bestätigen und ermutigte die Schülerinnen und Schüler, bei Interesse INFORM gerne einmal im Rahmen eines Praktikums oder Schnuppertags kennenzulernen.

Informatik-Lehrer Wolfgang Refisch resümierte am Ende der Veranstaltung mit Blick auf die heutigen Erkenntnisse und vor dem Hintergrund seines eigenen Werdegangs: „Berufswahl hat auch etwas mit Suche zu tun. Es geht darum, auch andere Wege zu suchen und manchmal aus der eigenen Blase herauszukommen.“

Der Expertenbesuch wurde auch zum Anlass genommen, die im Januar 2021 auf den Weg gebrachte KURS-Lernpartnerschaft („Kooperationsnetz Unternehmen der Region und Schulen“) mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung offiziell zu besiegeln. Neben unterrichtlichen Aktivitäten finden regelmäßig Aktivitäten im Bereich der Studien- und Berufswahlorientierung statt. Michael Arth von der Industrie- und Handelskammer überreichte Schulleiter Ralf Gablik und Sara Heidarzadeh die Kooperationsurkunden und lobte die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Partner.

Felix Meisel, KURS-Koordinator für die Städteregion Aachen