Medienkompetenz meint grundlegend nichts anderes als die Fähigkeit, in die Welt aktiv aneignender Weise auch alle Arten von Medien für das Kommunikations- und Handlungsrepertoire von Menschen einzusetzen. (Professor Dr. Dieter Baacke)
Mediale Bildung am Einhard
Die Förderung von Medienkompetenz ist eine der wichtigsten Bildungsaufgaben unserer Zeit. Kinder und Jugendliche sollen zu selbstbestimmtem und eigenverantwortlichem Umgang mit den Anforderungen der heutigen Medienwelt befähigt werden. Dies ist nicht nur Voraussetzung für einen wirksamen Kinder- und Jugendmedienschutz, sondern zugleich auch die Grundlage zur Teilhabe an der digitalen Gesellschaft und eine Schlüsselqualifikation für lebenslanges Lernen. Unser Verständnis von Medienkompetenz gründet sich auf die Ausführungen des Erziehungswissenschaftlers und Medienpädagogen Professor Dr. Dieter Baacke:
„Medienkompetenz meint grundlegend nichts anderes als die Fähigkeit, in die Welt aktiv aneignender Weise auch alle Arten von Medien für das Kommunikations- und Handlungsrepertoire von Menschen einzusetzen.“
Wir verknüpfen Medienkompetenz mit einem grundlegenden Bild eines selbstbestimmten und gesellschaftlich handelnden Menschen und stellen diesen in den Mittelpunkt. So geht es beim Erwerb von Medienkompetenz nicht darum, einfach eine Reihe von technischen Fertigkeiten zu lernen, um z. B. einen Computer oder ein Handy verwenden zu können. Es geht vielmehr auch darum, das Lernen zu lernen, um sich neue Fähigkeiten und neues Wissen mit und über digitale Medien selbst zu erschließen. Zu den weiteren Zielen gehört es, die eigene Mediennutzung zu reflektieren und die Entwicklungen im Bereich der Digitalität kritisch zu verfolgen. Darüber hinaus ist die Einbeziehung digitaler Medien für die Schul- und Unterrichtsentwicklung ein hochaktuelles und wichtiges Thema, daher haben wir uns am Einhard-Gymnasium dazu entschlossen, digitale Arbeitsmittel zu einem alltäglichen Bestandteil unseres Unterrichtsalltags zu machen. Die Erweiterung des Klassenzimmers um die digitale Lernwelt eröffnet große Potenziale für die Entwicklung von zeitgemäßem Unterricht, besonders im Hinblick auf selbstgesteuerte, individualisierte Lernprozesse, Kreativität und Zusammenarbeit.
Mediale Ausstattung
Seit Langem legen wir Wert auf eine mediale Ausstattung, die unseren Anspruch an einen zeitgemäßen Unterricht ermöglicht. So besteht die Ausstattung der Klassen- und Kursräume flächendeckend aus interaktiven Beamern oder interaktiven Tafeln und Displays, die jeweils über PCs und AppleTVs ansteuerbar sind. Ein schulweites WLAN und eine Glasfaseranbindung der Schule gewährleisten eine schnelle Anbindung an das Internet. Zwei Computerräume mit stationären Rechnern und über 120 iPads, organisiert in acht mobilen Koffern, komplettieren unsere Ausstattung.
Die Arbeit mit der Lernplattform uCloud, erweitert um Office 365 und der Ausbau der Möglichkeiten des mobilen Lernens sind aktuelle Bausteine unserer Schul- und Unterrichtsentwicklung.
Durch das Engagement in einem bundesweiten IT-Cluster von MINT-EC-Schulen stärken wir unser Vorhaben der sinnhaften Nutzung von Informationstechnologie im unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Kontext zur Unterstützung von Lernprozessen und der Erziehung zum reflektierten, (selbst-)kritischen Umgang mit neuen Medien. Wir suchen in enger Zusammenarbeit mit dem Schulträger und der RegioIT neue Wege in der Medienpädagogik und testen unter pädagogischen Aspekten konsequent neue Konzepte sowie Technologien und führen diese in enger Absprache mit dem Kollegium ein.
Tabletklassen
Zahlreiche Untersuchungen und Projekte haben gezeigt, dass strukturiert organisiertes mobiles Lernen mit persönlichen Endgeräten dabei helfen kann, sich Wissen anwendbar anzueignen und ein breites Spektrum an Methoden- & Medienkompetenzen zu erwerben. Um die sich hier bietenden Chancen zu nutzen, engagiert sich das Einhard-Gymnasium schon einige Jahre als MINT-EC-Schule in einem Netzwerk von Schulen, die Bildung mit Hilfe neuer Medien nachhaltiger gestalten wollen.
Aus unseren Erfahrungen mit der Einbindung der schulischen Medienausstattung sowie der Nutzung schuleigener iPads im Unterricht und vieler positiver Impulse von außen ist ein Konzept erwachsen, das es einer bestehenden Klasse ermöglicht, zu einer Tabletklasse zu werden. Vor diesem Hintergrund haben wir seit dem Jahr 2016 Erfahrungen mit Tabletklassen sammeln können. Der immer größere Zuspruch zum Einsatz von Tablets und unser Anspruch an zeitgemäßem Unterricht haben uns dazu bewogen, unser Konzept zu konsolidieren und allen Schüler:innen das Lernen mit einem „digitalen Lernbegleiter“ zu ermöglichen. Im September 2022 hat die Schulkonferenz beschlossen, dass ab dem Schuljahr 2023/2024 alle Schüler:innen des 7. Jahrgangs mit einem eigenen, elternfinanzierten Tablet lernen werden.
Mobiles Lernen
Neben den fest installierten Geräten unterstützt unsere Ausstattung auch das mobile Lernen. So haben unsere Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, auf einen großen Pool von Geräten zuzugreifen. Dies beinhaltet Aufnahmegeräte für Tonaufnahmen, Foto- und Videokameras sowie aktuelle Laptops und Tablets. Die Geräte werden sowohl im Regelunterricht als auch für Projekte und AGs genutzt.
Neben der kurzzeitigen Nutzung innerhalb der Unterrichtszeiten können die Geräte auch längerfristig von den Schülern, z.B. im Rahmen einer Facharbeit oder eines Projektes ausgeliehen werden. Auf diesem Wege ermöglichen wir die Nutzung mobiler Geräte im Sinne des individuellen Lernens und fördern die Selbstständigkeit beim prozess- und ergebnisorientierten Arbeiten.
Weiterhin bieten wir für die Oberstufenschüler:innen (und während der Corona-Pandemie auch der Mittel- und Unterstufe) einen Zugriff auf unser flächendeckendes WLAN zur schulischen Nutzung an. So können sie, z.B. durch Zugriff auf unsere Lernplattformen eigene Geräte in ihre Lern- und Organisationsstruktur einbinden.