Praktische Philosophie

Wenn wir über die Welt, über das Leben oder über die Liebe nachdenken, dann ist das Philosophie. Das Wort kommt aus dem Griechischen: „philos” bedeutet Freund und „sophia” Wissen oder Weisheit. Philosophen und Philosophinnen sind also nichts anderes als Freunde und Freundinnen der Weisheit.

Die Philosophie will unser Leben und die Welt hinterfragen und verstehen. Wer bin ich? Woher kommt die Welt? Muss man immer die Wahrheit sagen? Woher weiß ich, dass das, was ich sehe, wahr ist? Was ist Glück? Das sind Beispiele von Fragen, die wir uns im Philosophieunterricht stellen.

Das Fach Philosophie ist zweigeteilt: In der Sekundarstufe I (5.- 9. Klasse) heißt es „Praktische Philosophie“ und kann anstelle von katholischer oder evangelischer Religion gewählt werden. Folgende Themenkreise werden im praktischen Philosophieunterricht behandelt:

• Die Frage nach dem Selbst (z. B. Wer bin ich?)

• Die Frage nach dem Anderen (z. B. Wie gehe ich mit Konflikten um?)

• Die Frage nach dem guten Handeln (z. B. Darf man lügen? Was ist gut, was ist böse?)

• Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft (z. B. Ist es gerecht, dass einige Menschen mehr besitzen als andere?)

• Die Frage nach Natur, Kultur und Technik (z. B. Dürfen wir die Natur ausbeuten? Haben Tiere Rechte?)

• Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien (z. B. Was ist schön? Ist das, was wir auf Bildern sehen, immer wahr?)

• Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn. (z. B. Gibt es ein Ziel der Geschichte?)

Ab der Klasse 10 heißt das Fach „Philosophie“ und kann als Grundkurs auch parallel zum Religionsunterricht belegt werden. Viele Schüler*innen wählen Philosophie als mündliches oder schriftliches Prüfungsfach im Abitur. Der Unterricht orientiert sich an den vier großen Fragen, die der Philosoph Immanuel Kant formuliert hat: Was soll ich tun? Was kann ich wissen? Was ist der Mensch? Was darf ich hoffen? Diese Fragen begründen die Ethik, Erkenntnistheorie, Anthropologie und Geschichtsphilosophie als Themenkreise des Philosophieunterrichts. Ziel des Unterrichtes ist es, die Schüler und Schülerinnen zu selbstbestimmtem Denken und kritischem Hinterfragen zu befähigen, sodass sie in der Lage sind, die Gesellschaft in verantwortlicher und konstruktiv-kritischer Weise mitzugestalten.

In jedem Jahr können wir die Besten im Abitur für den Preis der Deutschen Gesellschaft für Philosophie und des Fachverbandes Philosophie melden, der eine Mitgliedschaft in dieser Fachgesellschaft für die Dauer des Erststudiums umfasst – man geht dort davon aus, dass Philosophen und Philosophinnen mehrere Studien anstreben – , worauf unsere Schule sehr stolz sein darf.


Die Besonderheit des Faches im Rahmen des Fächerkanons am Einhard-Gymnasium zeigt sich auch darin, dass es seit Langem einen Extra-Philosophie-Raum gibt, U 104, den alle Philosophie-Kurse mit geistreichen Sprüchen und Symbolen, aber auch Events wie Philoso-phischen Cafés, beleben.